Mädchenchor am Essener Dom
Der Mädchenchor am Essener Dom wurde im Herbst 1992 auf Wunsch des Essener Domkapitels vom damaligen Domkapellmeister Raimund Wippermann gegründet. Damit konnte an der Essener Kathedralkirche neben den Essener Domsingknaben und dem Essener Domchor ein dritter Chor geschaffen werden, der auch jungen Mädchen die Mitgestaltung der Essener Dommusik in Liturgie und Konzert ermöglicht. Im Laufe der Jahre seiner Arbeit hat sich der Chor zu einem Ensemble mit hoher Qualität und einem eigenen Profil entwickelt, das aus der Essener Dommusik und dem kulturellen Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken ist. Etwa 70 Mädchen im Alter zwischen 6 und 20 Jahren treffen sich regelmäßig zweimal pro Woche zu einer zweistündigen Probe. Zeitnah zu den Proben erhalten die Mädchen einzeln Stimmbildung bei erfahrenen Gesangspädagoginnen. Auf Wunsch und im Rahmen der personellen Möglichkeiten können sie ihre in den Chorproben erworbenen Kenntnisse im Instrumentalunterricht erweitern und vertiefen. Gemeinsam mit dem Essener Domchor und den Essener Domsingknaben ist der Mädchenchor am Essener Dom in erster Linie für die musikalische Gestaltung der Kapitels- und Pontifikalämter an Sonn- und Feiertagen verantwortlich, darüber hinaus ist er eingebunden in die Reihe der Essener Domkonzerte. Außerdem tritt er durch die Mitwirkung in Gottesdiensten und Konzerten in anderen Gemeinden auch über die Grenzen der Stadt und des Bistums Essen hinaus in Erscheinung. So führten ihn Konzertreisen zur EXPO in Hannover, zu den Musikfestspielen Saar (2001), mehrfach nach Italien und Skandinavien, im Herbst 2011 und 2012 zum Festival VokalStern in Rheinland-Pfalz, sowie 2013, 2015 und 2017 zur chor.com nach Dortmund. Im Herbst 2000 wurde der Chor ausgewählt, am Projekt des AMJ (Arbeitskreis für Musik in der Jugend) ´Komponisten schreiben für Kinder- und Jugendchöre´ teilzunehmen, woraus sich eine intensive Zusammenarbeit mit dem Komponisten Rolf Rudin ergab. Im Januar 2021 übernahm Domkapellmeister Prof. Steffen Schreyer die Nachfolge als Leiter des Mädchenchors am Essener Dom wie auch des Essener Domchors. Der Mädchenchor wurde im März 2022 als einer von drei Chören bundesweit ausgewählt, beim Mädchenchortreffen am Konzerthaus in Dortmund teilzunehmen und im Konzert zu singen. Das Moers Festival engagierte den Mädchenchor beim diesjährigen Festival mit einem Stück der israelischen Komponistin Maya Dunietz, das auf ARTE gestreamt wurde.
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Domorganist Sebastian Küchler-Blessing Orgel Im Alter von drei Jahren hatte er die Liebe zur Orgel entdeckt – seit seinem 26. Lebensjahr nun ist der Essener Domorganist Sebastian Küchler-Blessing verantwortlich für die Orgelmusik in Liturgie und Konzert an der Kathedralkirche des Ruhrbistums und entwickelt dort seither ein reges Musikleben um die große Rieger-Orgel. Besonderer Beliebtheit erfreut sich die eigens für Raum und Instrument initiierte Reihe „Dimension Domorgel“: hier sind Musiker wie Reinhold Friedrich mit der Rhapsody in blue oder Frank Dupree mit Le sacre du printemps zu Gast, während Abende mit der Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch oder dem Pantomimen JOMI, mit vier Organisten an vier Orgeln, bei Kerzenschein oder mit Orgelfassungen von Kindertotenliedern, Brahms-Requiem und den Brandenburgischen Konzerten immer wieder neu zur Auseinandersetzung mit Musik und Raum einladen. Daneben konzertiert Sebastian Küchler-Blessing von Nordland bis an Ural und persischen Golf und gastierte wiederholt in Elbphilharmonie, Kölner Dom, Konzerthaus Berlin, KKL Luzern, Müpa Budapest, bei der Bachwoche Ansbach und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Im Jahr 2022 war er u.a. in der Tonhalle Zürich, bei der Einweihung der neuen Mainzer Domorgel, beim Heidelberger Frühling, dem MDR-Musiksommer und Beethovenfest Bonn zu Gast. Von Publikum und Fachwelt auch als Improvisator und Kammermusiker hochgeschätzt, führte ihn seine Arbeit mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Gustavo Dudamel und Hartmut Haenchen zusammen. Zu Solokonzerten luden ihn Orchester wie das Luzerner Sinfonieorchester, das Kammerorchester „Carl Philipp Emanuel Bach“, das kammerorchesterbasel, die Nordwestdeutsche Philharmonie oder die Berliner Symphoniker ein. Sebastian Küchler-Blessing ist Bachpreisträger des Leipziger Bach-Wettbewerbs, gewann den Mendelssohn-Preis und den 1. Preis der Internationale Orgelwoche Nürnberg. Er wurde mit dem Publikumspreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und dem Arthur-Waser-Preis des Luzerner Sinfonieorchesters ausgezeichnet. Bei „Jugend Musiziert“ gewann er u.a. erste Bundespreise mit Höchstpunktzahl in den Solofächern Orgel und Klavier. Von Sontraud Speidel, Christoph Bossert, Martin Schmeding und Zsigmond Szathmáry ausgebildet, wurde er von der Deutschen Stiftung Musikleben, der Jürgen-Ponto-Stiftung und der Mozart-Gesellschaft Dortmund gefördert. Bereits als Schüler wurde er in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Sebastian Küchler-Blessing lehrt seit dem Jahr 2014 Orgel und liturgisches Orgelspiel/Improvisation an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Eine zeitweilige Professurvertretung an der Freiburger Musikhochschule, Gastlehrtätigkeit an der Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig“ und Einladungen zu Meisterkursen an die Konservatorien von Ljubljana und St. Petersburg, bei Festivals und der Bischöflichen Kirchenmusikschule Essen wie auch Jurytätigkeit bei internationalen Orgelwettbewerben ergänzen sein Schaffen. Im Jahr 2023 hatte er den Juryvorsitz im Fach Orgel beim Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Hochschulwettbewerb inne.
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Domkapellmeister Prof. Steffen Schreyer Leitung Der Essener Domkapellmeister Prof. Steffen Schreyer ist nach intensiver Tätigkeit als Chordirigent und Hochschullehrer seit dem Jahr 2021 verantwortlich für die chorische Dommusik am Essener Dom.Dort leitet er mit dem Mädchenchor am Essener Dom eines der renommiertesten Ensembles seiner Art sowie den Essener Domchor. Mit der Capella Cathedralis schuf er ein Profiensemble, das sich der Aufführung anspruchsvollster Chorliteratur in der feierlichen Kathedralliturgie widmet. Nach dem Studienabschluss in Kirchenmusik und Orgel an der Musikhochschule München studierte er Chordirigieren in Stockholm und wurde zum Abschluss dieses Meisterklassenstudiums als erster Dirigierabsolvent überhaupt mit dem „Belöningsjeton“, der Medaille der musikalischen Akademie für außergewöhnliche Leistungen, ausgezeichnet. Steffen Schreyer wirkte als Domorganist an der Stockholmer Kathedrale und lehrte als Professor an der Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius in Aachen. Parallel zu einer anschließenden Tätigkeit als Münsterchordirektor am Konstanzer Münster war er Chefdirigent des Slowenischen Kammerchores und leitete Dirigierklassen an den Musikhochschulen in Freiburg, München und Düsseldorf. Steffen Schreyer gründete das Profi-Ensemble „Europäische Vokalsolisten“ und wird mit seinen unterschiedlichen Ensembles seit Jahrzehnten regelmäßig bei zahlreichen nationalen und internationalen Chorwettbewerben ausgezeichnet. Das aus seiner Konstanzer Arbeit hervorgegangenes achtköpfiges Ensemble VoiceMix ist mittlerweile als ständiges Gastensemble am Essener Dom beheimatet und konzertiert bis heute europaweit. Rundfunk-, CD- und Fernsehaufnahmen dokumentieren sein Schaffen. |
Bob Chilcott: A Little Jazz Mass
John Rutter: I will sing with the spirit
Douglas Coombes: O clap your hands (Ps. 47)
Andrew Carter: Missa Brevis
Henry Purcell: Sound the trumpet
Cristi Cary Miller: Jubilate Deo (Ps. 100)
Per Gunnar Petersson: Sing a New Song!
Gabriel Fauré: Maria, mater gratiae
Orgelimprovisation: Abend wird es wieder
Chorimprovisation: Abend wird es wieder
Bildcopyright: Domkapitel Essen; An St. Quintin 3; 45127 Essen; Quelle: https://dommusik-essen.de/maedchenchor