Passionskonzert mit Garret Bachmura

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Am Sonntag, 10. April 2022 lud der Förderverein für Kirchenmusik um 17 Uhr zu einer gefühlvollen Passionsmusik in die Pfarrkirche St. Martinus ein. Der Countertenor Aleksandar Timotic präsentierte ein exklusives Solo-Programm mit drei erstklassigen Vokalwerken italienischer Barockmeister. Auf dem Programm standen das weltberühmte „Stabat Mater“ (RV 621) von Antonio Vivaldi, das „Filiae maestae Jerusalem“ (RV 638) sowie das „Salve Regina“ von Giovanni Battista Pergolesi. Musikalisch begleiteten ihn Streicher und Cembalo. Neben den drei vokalen Werken erklang Instrumentalmusik u.a. aus dem Concerto I von Francesco Durante sowie aus der Sonata (RV 40) von Vivaldi. Die Aufführung wurde von Garret Bachmura dirigiert.

Trauer, Liebe und Schmerz

Das Konzert nahm die trauernde Maria in den Blick, die ihrem geliebten Sohn im Tod am Kreuz beisteht. Die bekannteste Darstellung dieser Szene zeigt wohl Michelangelos Pietà, die sich im Petersdom im Vatikan zu Rom befindet.

Beginnend mit dem vielleicht letzten Werk Pergolesis aus dem Jahre 1735/36, dem „Salve Regina“, wurde die Abendmusik eröffnet. Es handelt sich um einen Text aus dem 11. Jahrhundert, in der die Gottesmutter gegrüßt und um ihre Fürsprache im Tod gebeten wird.  

Von der Klage der „betrübten Töchter Jerusalems“ im Augenblick des Todes Jesu Christi erzählte das im Jahre 1715 entstandene „Filiae maestae Jerusalem“. Es gehört zu den acht Introduzioni, die vor bestimmten liturgischen Texten gesungen wurden. Diese Motette wurde vor dem „Miserere“ gesungen, zu dem leider keine Noten überliefert sind. Es enthält zwei Rezitative und eine Arie, die das Publikum den Atem anhalten ließen.

Das „Stabat Mater“ ist eine mittelalterliche Dichtung aus dem 14. Jahrhundert, die seither von Komponisten aller Epochen vertont wurde. Es ist ein unglaublich emotionales Thema, das von Vivaldi im Jahre 1712 auf so intensive Weise in Musik umgesetzt wurde. Der Text wechselt zwischen der Erzählperspektive und dem direkten Erleben Mariens. Es war fast so, als würde man Maria tatsächlich weinen hören. Als Zuhörer war man Betrachter oder unmittelbar Beteiligter am Geschehen. Im „Eia Mater“ konnte das Publikum sogar den pulsierenden Herzschlag hören. Fast wie eine Opernarie erklang das „Amen“, das in strahlendem Dur endete und die Pforten zum Himmel öffnete.

Etwa hundert Gäste kamen zum Konzert, um dieses besondere Konzert zu hören. Zum Schluss gab es anhaltenden Applaus und standing ovations für das junge Ensemble. 

 

AUS DER PRESSE:

Ausführende:

Garret Bachmura
musikalische Leitung






Aleksandar Timotic
Altus
Niklas Primus
Violine
Louisa de Queiroz dos Santos
Violine
Milena Geraedts
Viola
Ruth Lehmann
Violoncello
Julia Bonika
Cembalo

Programm:


Salve Regina – Giovanni Battista Pergolesi

Concerto I: Un poco Andante, Allegro – Francesco Durante

Filiae maestae Jerusalem (RV 638) – Antonio Vivaldi

Sonata (RV 40): Largo, Allegro – Antonio Vivaldi

Stabat Mater (RV 621) – Antonio Vivaldi